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Diskussion über ASV-Umfrage

BLLV Oberbayern trifft MdL Tanja Schorer-Dremel (CSU)

"Nimm an der Umfrage des BLLV Oberbayern teil und sag’s dem Bezirksvorsitzenden" wurde Martin Diepold geraten, als er sagte, dass er das so nicht noch einmal mitmacht: Daten verschwinden über Nacht, Updates werden während laufender Prozesse dringend eingespielt, Sachen werden extra abgefragt, wo doch gesagt wurde, dass ASV den Vorteil hat, dass das KM direkt auf die Zahlen zugreifen kann, und der Schulleiter kann nicht eintragen, was er mit den Stunden wirklich macht, sondern muss verändern, damit ASV seine Meldung überhaupt annimmt.

Und er hat es gemacht. Zusammen mit 637 anderen oberbayerischen Kolleginnen und Kollegen aus der Schulleitung beantwortete Martin Diepold die Umfrage des BLLV Oberbayern zu ASV. Bezirksvorsitzender Gerd Nitschke hat als Hauptpersonalrat immer wieder mit dem Thema zu tun, kennt die richtigen Ansprechpartner und die Probleme aus ganz Bayern, als Vorsitzender des BLLV Oberbayern kannte er die Auswertung der Umfrage des BLLV Oberbayern und organisierte ein Treffen mit MdL Tanja Schorer-Dremel (CSU), die als Schulleiterin schon noch weiß, wovon wir sprechen. Zu diesem Treffen lud er Martin Diepold dazu als exemplarischen Vertreter der Schulleiter Oberbayerns, der auch einen Blick in ASV ermöglichen hätte können, und Karin Leibl als Kreisvorsitzende.
Das Gespräch mit Tanja Schorer-Dremel ging über den ASV-Tellerrand hinaus. Zeit hierfür war, denn durch ihr Vorwissen hatte Frau Schorer-Dremel genug Einblick in ASV, um die Anregungen verstehen zu können. So wurde die Sondersituation Oberbayern besprochen: Die Regierung von Oberbayern hat die meisten Beschäftigten zu betreuen, aber relativ gesehen nicht die meisten Beschäftigten innerhalb des Regierungspersonals – hier muss weit mehr gestemmt werden von jedem einzelnen als in den anderen Regierungsbezirken und manche Dinge fallen dann einfach unter den Tisch oder dauern wesentlich länger als anderswo.
Schulisch ist der Ganztag immer wieder ein Thema. Es wurde angesprochen, dass unverständlich ist, weshalb es genau so viele Anrechnungsstunden für VAe für zwei Ganztagsklassen gibt, wie wenn ein Zug aus 6 Klassen besteht. Es ist doch logisch, dass 6 Klassen wesentlich mehr Arbeit verursachen als zwei oder drei. Großes Problem der Mittelschulen sind die Rückläufer aus anderen weiterführenden Schulen und die Zuzügler während des Schuljahres. Jede Mittelschule kennt das: Von September bis zum Zwischenzeugnis steigen die Schülerzahlen enorm. Die Klassen und Gruppen sind jedoch gebildet, die Lehrerstunden verteilt, die Schüler kommen einfach dazu und neue Klassen und Gruppen können nicht gebildet werden.
Martin Diepold präsentierte seine Liste an Zuzüglern im oberen mittleren zweistelligen Bereich. Tanja Schorer-Dremel sprach hier auch den Raum als 4. Pädagogen an, der ebenso knapp wird, vor allem natürlich im Fachunterricht, wo die Schüler mehr in Bewegung sind, und in Ganztagsklassen, wo Kinder wesentlich länger der schulischen Umgebung ausgesetzt sind. Eine mögliche Lösung wäre spätestens zum Halbjahr nochmals einstellen zu können – derzeit allerdings aufgrund Personalmangels nicht realisierbar…
Die Grund- und Mittelschulen stehen häufig ganz am „Ende der Nahrungskette“. Das spüren die Lehrer und Schüler an vielen Beispielen: Verteilung von Turnhallen – erst muss natürlich der Bedarf der anderen weiterführenden Schulen gedeckt werden, bevor die Mittelschule und die Grundschule bedacht werden können. Inklusion: hier ist die Mittelschule wesentlich mehr gefragt als andere weiterführende Schulen. Migranten und Geflüchtete: hier wird nicht nach „Begabung“ auf die weiterführenden Schulen verteilt, sondern ganz klar kommen SchülerInnen ohne Deutschkenntnisse an die Mittelschulen. Leider schaffen wir es nicht, in die Köpfe der Bevölkerung (und des Gesetzgebers, der über Besoldung entscheidet) zu bekommen, wie viel an Grund- und Mittelschulen geleistet wird.
Tanja Schorer-Dremel hat sich viel Zeit genommen. Sie wird die Ergebnisse der ASV-Umfrage und des Gesprächs in die Arbeitsgruppe ASV im Landtag mit einbringen – die Teilnahme an der Umfrage des BLLV Oberbayern hat sich also gelohnt.